Dr.-Frank-Niethammer-Institut
Die Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung ist eine Einrichtung der Entwicklungshilfe des Landes Hessen. Sie bildet im Auftrage des Hessischen Kultusministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Fach- und Führungskräfte (Multiplikatoren) in den Bereichen Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnik und Bildungsmanagement aus.
Schwerpunkt der Landesstellenarbeit ist die Fort- und Weiterbildung von Stipendiaten aus Entwicklungsländern einschließlich der Beteiligung am Aufbau von Berufsbildungssystemen und an der Gewerbeförderung. Nach unserer Überzeugung sind effiziente berufliche Bildungssysteme wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, eine verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit, mehr Beschäftigung und weniger Armut. Die Programme und Maßnahmen zielen darauf ab, individuelle Handlungskompetenzen zu stärken und die Leistungsfähigkeit von Bildungseinrichtungen und Organisationen zu erhöhen. Durch engagierte Mitarbeit und eigene Beiträge beteiligen sich die Stipendiaten an der Verwirklichung dieser Ziele. Während ihres Aufenthaltes erwerben sie umfangreiche fachliche und berufspädagogische Kompetenzen und erhalten zugleich wichtige Einblicke in das politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben unseres Landes.
Neben diesen Aufgaben übernimmt die Landesstelle die Fortbildung hessischer Lehrkräfte sowie Ausbilderinnen und Ausbilder im Technologiebereich.
Die Hessische Landesstelle ist eine Abteilung der Beruflichen Schulen Groß-Gerau. Ihr Unterrichtsangebot umfasst u. a. folgende Bereiche:
- erneuerbare Energien
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Automatisierungstechnik, Industrieelektronik
- Bildungsmanagement, Berufspädagogik
- E-Learning, Web Based Training
Das inhaltliche und methodische Instrumentarium ist modular verfügbar und wird den jeweiligen Anforderungen der Partnerländer lösungsgerecht angepasst. Die Dauer der Fort- und Weiterbildung richtet sich nach dem Bedarf und reicht von 6 Wochen bis zu 12 Monaten.
Beispielhafte Gliederung:
- 3 Monate Intensivsprachkurs Deutsch mit Einführungsseminar und Fachsprache
- 9 Monate Technologie-, Labor- und Werkstattunterricht, Fach- und Mediendidaktik, Ausbildungsplanung, begleitender Deutschunterricht, Praktikum in Industrie- und Handwerksbetrieben
Ergänzend dazu bieten wir Programme der Aufstiegsfortbildung für ehemalige Stipendiaten und fremdsprachige Fortbildungsprogramme an. Außerdem helfen wir bei der Umsetzung dieser Programme in den Partnerländern durch Auslandseinsätze unserer Lehrkräfte mit.
Die Hessische Landesstelle wird von ca. 60 Stipendiaten besucht, die in 12 Labors, Werkstätten und Seminarräumen einen praxisnahen Unterricht mit modernen technischen Systemen und Ausbildungsmitteln erhalten. Fragen des Umwelt- und Ressourcenschutzes, sparsame Energieverwendung sowie Wartungs- und Reparaturtechniken sind integrative Bestandteile der Programme. Umfangreiche Fachexkursionen und Betriebsbesichtigungen ergänzen den Unterricht.
Die Stipendiaten sind in einem schuleigenen Gästehaus in Groß-Gerau untergebracht. Es enthält u. a. Bibliotheks- und Leseräume, EDV- und Werkstatträume, experimentelle Anlagen für Solartechnik und Photovoltaik sowie Gemeinschaftsküchen und Aufenthaltsräume. Für die persönliche Betreuung der Stipendiaten stehen ein Diplompädagoge und ein Heimleiterassistent zur Verfügung.
Partnerbüro im China
Die Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung (HLfT) verfügt seit dem 18.11.19 über ein Partnerbüro im China. Der Vertreter des Landes Hessen im Partnerbüro ist Prof. Dr. Zeng Deshun, Direktor des Instituts für Bauingenieurwesen/Schlüsseltechnologien an der Tongji Universität Shanghai, der als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Netzwerks Hessen-China schon viele Jahre die Kooperationen zwischen den beiden Ländern aktiv unterstützt. Das Partnerbüro des Netzwerks hilft bei der Anbahnung von Geschäftsbeziehungen und bei der Organisation von Austauschprogrammen im Bereich Forschung, Bildung und Entwicklung. Das Büro nutzt die Infrastruktur einer Co-working area im Caohejing Innovation Center. Das Innovationscenter beheimatet Forschungseinrichtungen und unterstützt in großem Umfang technologieintensive Start-ups. Nach der Eröffnung besuchte der Leiter der Landesstelle Martin Gonnermann sowie der Programmkoordinator Uwe Graune noch die High Tec Zone Wuhan und den Chi-Lin Innovation Park in Nanjing. Wuhan entwickelt sich als neues Technologiezentrum ebenso rasant wie einst Shenzhen oder Shanghai. Die Universitäten in Wuhan haben insgesamt 1,2 Millionen Studentinnen und Studenten. Der neue Technologiepark präsentiert sich mit bester Infrastruktur auf einer Fläche von 25 qkm, - Dimensionen und Entwicklungsgeschwindigkeiten, die für uns kaum vorstellbar sind. Im Rahmen der Strategie ‚Made in China 2025’ möchte China 70 % der Kernmaterialien für High-Tech im Land mit heimischen Firmen produzieren und Deutschland ist der Partner für Technologietransfer im Bereich Industrie 4.0.
Sollten Sie zusätzliche Auskünfte wünschen, wenden Sie sich bitte direkt an die HLFT. Dort ist man gerne bereit Sie weitergehend zu informieren und zu beraten.