Berufsschule Groß-Gerau setzt auf frühe Werbung des Nachwuchses / Kleine Osterhasen geformt

Kinder des Nauheimer TV-Sportkindergartens hatten Spaß bei der Bäckerklasse der Berufsschule in Groß-Gerau. Foto: Detlef Volk

NAUHEIM - (dev). Eine Gruppe mit Kindern aus dem Sportkindergarten des Turnvereins 1888/94 Nauheim hat sich als Nachwuchsbäcker versucht. Sie besuchten die Bäckerklasse in der Berufsschule in Groß-Gerau.

Die neun Kinder haben mit ihren Begleiterinnen Karin Brehm und Anja Pfannbecker eifrig Teig geknetet und unter tatkräftiger Hilfe der Bäckerlehrlinge anschließend kleine Osterhasen geformt. Die süßen Osterhasen durften die Kinder mit nach Hause nehmen. Außerdem wurden gemeinsam frische Brötchen gebacken, die beim gemeinsamen Frühstück zusammen in großer Runde gegessen wurden. Dazu hatte sich auch TV-Vorsitzender Wolfgang Glotzbach eingefunden.

Während der Aufenthalt in der Backstube für die Kinder ein großes Erlebnis war, nutzte der Klassenlehrer der Bäckerklassen, Oswald Koch, den Besuch für eine frühe Werbung für eine Ausbildung zum Bäcker. In den drei Ausbildungsjahren gibt es derzeit im Kreis Groß-Gerau nur noch 18 Auszubildende in den Berufen Bäcker und Bäckerei-Fachverkäuferin.

„Es gibt keine Bäcker mehr“, fasste Koch zusammen. Das zeigte sich auch daran, dass die Kindergartenkinder von Nauheim aus den Weg in die Kreisstadt suchen mussten. In Nauheim leben rund 10 500 Einwohner, es gibt aber keinen selbst backenden Bäcker mehr, machte Koch das Dilemma deutlich. Selbst in der Kernstadt in Groß-Gerau mit rund 16 000 Einwohnern gibt es gerade noch zwei Bäcker, die täglich selbst in der Backstube stehen.

Ob der Besuch der Kinder in der Berufsschule Wirkung gezeigt hat, wird sich allerdings erst in etwa zehn Jahren zeigen.

Groß-Gerauer Echo, 21.03.2016, Detlev Volk

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