Beim Planspiel Börse 2016 hat die Gruppe „MLK“ der Rüsselsheim Max-Planck-Schule die Nase vorn.
Ihr Vermögen möglichst gewinnbringend zu investieren, lernten Oberstufenschüler aus dem Kreis Groß-Gerau beim Planspiel Börse, einem Spiel der Kreissparkasse Groß-Gerau und des Sparkassenverbands Hessen-Thüringen mit fiktivem Grundkapital in Höhe von 50 000 Euro. Rund 200 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich in 67 Spielgruppen zehn Wochen lang von Oktober bis Dezember 2016 daran und tätigten unter realen Bedingungen Wertpapierkäufe und -verkäufe. Rund 60 Prozent der Spielgruppen gelang es, einen Kapitalzuwachs zu erzielen. Sie konnten ihr „Vermögen“ sogar trotz Brexit und dem neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump teils um mehr als zehn Prozent erhöhen.
Besonders risikofreudig war die Spielgruppe „MLK“ der Max-Planck-Schule Rüsselsheim, die in nur einer Woche einen Gewinn von rund 6000 Euro verbuchte und deren Depot am Ende einen Gesamtwert von 56 239 Euro aufwies. Dafür überreichte Norbert Kleinle, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Groß-Gerau, dem Trio einen Gewinn von 600 Euro. Ihr Portfolio umfasste Aktion des italienischen Medienunternehmens Mediaset sowie von Apple und Mc Donalds. Apple-Aktien waren auch bei den anderen Teilnehmern sehr beliebt und stiegen zum Weihnachtsgeschäft um 2,4 Prozent.
„Meine Eltern haben nicht so gute Erfahrungen mit Aktien gemacht und wollen mich jetzt als Berater“, scherzte Miguel Weiglein Alonso vom Gewinnerteam. Auch Mitspieler Van Kim Le fand Gefallen an Aktien, während Liam Ewald skeptisch blieb. Deren Politiklehrer Robert Schmitz gab zu, sich auch privat mit Aktien zu beschäftigen. Das Planspiel helfe Jugendlichen, ihre Scheu vor Aktien zu verlieren, zumal diese bei den Eltern als Anlageform noch nicht so sehr im Vordergrund stünden.
„Ihr habt aufs richtige Pferd gesetzt“, lobte Norbert Kleinle die Schüler. Er selbst habe nach der Trump-Wahl mit fallenden Aktienkursen gerechnet, aber die Schüler hätten im Herbst richtig agiert und ihre Aktien gehalten. Aktien seien derzeit als Anlageform sehr beliebt. In seinen ersten Berufsjahren seien zehn Prozent Zinsen auf Festgeld üblich gewesen, doch heute müssten Jugendliche an die Herausforderung, mit Aktien umzugehen, herangeführt werden, betonte Kleinle. Er riet, Aktienanlagen immer längerfristig zu betrachten, denn Verluste müsse man auch einmal aussitzen können, wobei es jedoch sehr schwierig sei, den rechten Zeitpunkt zum Ausstieg zu finden.
Unterstützung erfuhren die Schüler, die in Freistunden oder über soziale Medien meist in Dreiergruppen über ihre Anlagestrategien konferierten, von Auszubildenden der Kreissparkasse und Lehrkräften. Björn Hamburger vom Staatlichen Schulamt Rüsselsheim lobte das Planspiel, da die Schüler schnell konkrete Ergebnisse sehen und ihr Wissen praktisch umsetzen können.
Über den zweiten Platz und einen Gewinn von 400 Euro freute sich die Spielgruppe „the wolf of wallstreet 2000“ des Beruflichen Gymnasiums Groß-Gerau. Auf den dritten Platz kamen die „AAA“ der Prälat-Diehl-Schule Groß-Gerau (PDS) mit 300 Euro, den vierten Platz erreichten „Die Einfallslosen Einfallspinsel“ der PDS und erhielten 200 Euro und den fünften Platz (100 Euro) mit einem fiktiven Gewinn über gut 3000 Euro durften das Team „xXGummibärenXx“ des Beruflichen Gymnasiums Groß-Gerau nach Hause gehen. Das Team „M und M“ des Gymnasiums Gernsheim erhielt einen Sonderpreis von 150 Euro für die beste nachhaltige Anlagenstrategie. Sie hatten auf Aktien von BMW und Siemens gesetzt.
Groß-Gerauer Echo, 06.02.2017, von Marvi Mensch