Seit April 2022 kamen inzwischen 21 Schüler*innen aus der Ukraine in den BSGG an – schnell entstand eine gute Klassengemeinschaft in der InteA – Klasse, donnerstags stand der Praxisunterricht „Kochen“ bei der Ernährungsexpertin Syliva Schneider an. Die Kochbegeisterten hatten sich ihr Nationalgericht „Borschtsch“ gewünscht, eine Suppe aus Kohl, Rote Beete, Möhren, Rindfleisch und als I- Tüpfelchen einen Klecks Schmand. Spontan griffen wir die Idee auf und luden noch andere Klassen zum Essen ein. Am 23. Juni kochten Shiwa, Roman und Artem und viele andere die köstliche Suppe. Parallel dazu zauberten die Bäcker*innen, „Pampushka“ traditionelle ukrainische Hefeteilchen, die Gruppe der 10IN4 stellten Obstsalat her. Gefolgt waren der Einladung Vithu, Ömer, Burak und weitere Schüler aus der BA03, die in den Genuss all dieser Speisen kommen durften. Ömer war der Auffassung: „Schmeckt gut!“, dem schloss sich Vithu an. Auch Katherin Graef griff kräftig zu, nachdem sicher war, dass der Kohl richtig gekocht wurde und keine Gefahr für Bauchschmerzen zu erwarten sei.
Shiwa, die aus Afghanistan stammt, berichtete: „Wir sind vor 5 Jahren dort weggegangen, waren in der Türkei, in Bosnien, in Mazedonien, danach in der Schweiz und nun sind wir in Deutschland.“ „Und wo gefällt es dir am besten?“, will ihre Klassenlehrerin Anja Eckhardt wissen. „In Deutschland!“, antwortete sie sehr überzeugt. Am 30. Juni kochten neue Gruppen. Kolja servierte nach den geltenden Hygienevorschriften, Kyrill lernte, dass von rechts serviert werden muss. Als Gäste kamen ukrainische Frauen, die bei Bereichsleiterin Sabine Kämpf nach dem “Tannhäuser Modell“ Deutsch lernen. Interessiert sprachen sie die Wörter Kohl, Möhren, Knoblauch nach, um die deutschen Wörter der Zutaten zu lernen. Kontakte entstanden, Yuliana könnte sich vorstellen, den Frauen die Inhalte aus ihrem Deutschbuch am Nachmittag zu vermitteln, damit sie schneller Deutsch lernen können und bei sich selbst das Gelernte besser festigt. Die Telefonnummern wurden ausgetauscht, eine neue Idee entstand.
Yaroslav berichtete, er sei mit dem Flugzeug gekommen. Anna reiste mit dem Zug aus der Ukraine an. Am Ende halfen die Schüler*innen beim Aufräumen und Spülen- natürlich musste die Küche wieder auf Hochglanz gebracht werden.
Einig sind sich alle, dass es gelungene Veranstaltungen waren mit netten Begegnungen und kulinarischen Genüssen.
In jeder Hinsicht nachhaltig war der Austausch, denn nicht nur neue, schöne Kontakte sind entstanden, sondern das Obst und Gemüse, das verwendet wurde, war zuvor in der Region durch Lebensmittelretter gerettet worden.