Wir schreiben den 13. März 2020: Bund und Länder einigen sich auf strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Millionen Schülerinnen und Schüler können nicht mehr zur Schule gehen und müssen aus dem Home-Office arbeiten. Doch was nun? Was passiert, wenn der Schulalltag von dem gewohnten regulären Unterricht im Schulgebäude auf die eigenen vier Wände in digitaler Form verschoben wird?
Trotz anfänglicher Umgewöhnungen stellte sich diese Umstellung für die Beruflichen Schulen Groß-Gerau als weniger problematisch dar, da die Digitalisierung und der facettenreiche Umgang mit digitalen Medien bereits einen hohen Stellenwert im Schulprogramm besitzen. So wurden die BSGG zusätzlich dieses Jahr durch den Verein „MINT Zukunft e.V“, welcher sich durch seine Projekte für die nachhaltige Verbesserung von Schulen in mehreren Bereichen einsetzt, als „Digitale Schule“ ausgezeichnet.
Den Anforderungen des Kriterienkatalogs dieser Auszeichnung gerecht zu werden, gelang der BSGG ohne große Hindernisse: Durch die Grundausstattung von Beamern, Smartboards und Tablets über W-Lan und Microsoft Office 365 Zugänge bis hin zu digitalen Stunden- und Vertretungsplänen, soll den Lernenden im Unterricht und darüber hinaus eine digitale Vernetzung mit der Schule ermöglicht werden.
Neben dem regulären EDV-Unterricht, in welchem sowohl der technische als auch der ethische und juristische Umgang mit digitalen Medien durch speziell ausgebildete Fachkräfte regulär geschult wird, wurde des Weiteren bereits im Schuljahr 2019/2020 die erste Tablet-Klasse ins Leben gerufen, welche unter anderem die Nutzung eines eigenen Tablets im Unterricht standardisiert und dadurch sowohl für die Lehrkraft als auch für die Schülerinnen und Schüler einen erheblichen Mehrwert bietet, wenn es um die Effizienz und die Erhöhung der Methodenvielfalt geht.
Vor allem jedoch in der Corona-Pandemie zeigten sich die klaren Vorteile der bereits voranschreitenden Digitalisierung der BSGG: Entgegen den primären Schwierigkeiten durch den sehr heterogenen Einsatz von Medien bei Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern und der Notwendigkeit von technischem Support, konnte dennoch ein schneller Wandel erfolgen, welcher vor allem die Motivation gab, den Einsatz digitaler Medien im Unterricht additional zu forcieren, um sich auf einen erneuten Lockdown vorzubereiten. Auch Lernende, welche über keine entsprechende Ausstattung verfügen, sollen zukünftig durch das „Corona-Sofortausstattungsprogramm“ nicht auf sich allein gestellt sein und in diesem Fall durch die Schule mit entsprechenden Endgeräten versorgt werden.
Blickt man in die Zukunft, ist es das Ziel der BSGG, dass alle Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler über eine einheitliche Ausstattung verfügen, die sich immer auf dem aktuellen Stand befindet. Es wäre wünschenswert, wenn alle Lernenden vom Schulträger ein Endgerät mit der elektronischen Schultasche zu Verfügung gestellt bekommen, um die Online-Beschulung für jede Schülerin bzw. jeden Schüler so zu ermöglichen, als sei der Lernende im Klassenraum und der Unterricht würde wie gewohnt stattfinden.
(Marvin Hetzel, 13 BG)