Lernen von und mit den Partnern in Schweden

Besuch einer Delegation der Beruflichen Schulen Groß-Gerau in unserer Partnerschule in Örebro.

Lernen von und mit den Partnern in Schweden, unter diesem Motto stand der Besuch einer dreiköpfigen Delegation der Beruflichen Schulen Groß-Gerau, als sie sich in der letzten Ferienwoche nach Örebro in Südschweden zum Besuch ihrer Partnerschule, dem Rudbecksgymnasiet reiste.

Wenn man bedenkt, dass das Budget, das dem schwedischen Gymnasium pro Schüler zur Verfügung steht, in etwa so hoch ist, wie das hessische Budget, dann kann man in dieser Hinsicht von dem europäischen Partner durchaus auch noch lernen.

Die Schule ist in Sachen „Digitalisierung“ ein Vorreiter. In Örebro findet kein klassischer Unterricht mehr mit Stift und Papier statt, sondern komplett mit Hilfe elektronischer Medien:

Jeder Schüler bekommt zu Beginn der Oberstufe ein vorinstalliertes I-pad, auf dem sich die wichtigsten Programme befinden und auch ein Handbuch zum Umgang mit dem Gerät. Die Schüler lernen, wie man die Sprachfunktion oder die Vorlesefunktion nutzt und sie können das somit individuell auf ihre Bedürfnisse anpassen: so können beispielsweise Schüler mit Sehbehinderungen Schriftgröße und –farbe auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Hausaufgaben werden auf eine Lernplattform gestellt, die dem Lehrer ein anonymes Korrigieren ermöglicht und die Plagiatskontrolle automatisch vornimmt. Aussprache im Fremdsprachenunterricht wird benotet, indem der Schüler oder die Schülerin ein Podcast erstellt.

Auch die Eltern profitieren von der Digitalisierung; sie können sich über ein elektronisches Klassenbuch einloggen und erhalten somit Einblick in die Fehlzeiten ihrer Kinder.

„95 % aller Kollegen nutzen die elektronischen Medien ausschließlich in Ihrem Unterricht“ so der Schulleiter Anders Sallmann.

Jeder schwedische Lehrer hat im Durchschnitt 4 Stunden Unterricht pro Tag und darüber hinaus eine Anwesenheitszeit von durchschnittlich drei Zeitstunden. Diese Zeit wird genutzt für Konferenzen, gemeinsame Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen. Von selbst versteht sich, dass jeder Kollege einen Arbeitsplatz in der Schule hat. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 45 Std, da die Ferien zum überwiegenden Teil auch für die schwedischen Lehrer Urlaub sind, einige Wochen werden allerdings auch zur Vor- und Nachbereitung in der Schule verbracht.

Die Beruflichen Schulen Groß-Gerau blicken auf eine dreijährige Partnerschaft des Beruflichen Gymnasiums Umwelttechnik mit dem Rudbeck-Gymnasium zurück, die nicht nur fortgeführt, sondern auch intensiviert werden soll: für das kommende Schuljahr ist ein gemeinsames Projekt mit den Schülern aus der Fachrichtung Wirtschaft geplant, so die Abteilungsleiterin Sabine Kämpf. Die deutschen Schüler profitieren nicht nur in fachlicher Hinsicht, sondern die gemeinsame Sprache ist Englisch, was von den schwedischen Partnern beherrscht wird, wie eine Muttersprache. Schulleiter Martin Gonnermann kommentiert auch sehr positiv: „Wir wissen dass wir in unserem beruflichen Bildungssystem im Europavergleich sehr stark sind. Aber auch bei diesem Besuch habe ich wieder Dinge gesehen, die ich gerne auch unseren Schülern und Schülerinnen ermöglichen möchte.“

 

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