In der diesjährigen Projektwoche (14.-18.10.2019) beschäftigten sich 21 Schülerinnen und Schüler und Schüler mit der steigenden Kunststoffproduktion und der teilweise ungeregelten Entsorgung. Eintragswege für Mikroplastik wurden untersucht. Den Haupteintrag stellt der Abrieb aus Autoreifen dar. Mikroplastik wird teilweise auch bewusst zugesetzt und gelangt so in die Umwelt. Auch wird jährlich tonnenweise Gummigranulat für Kunststoffrasen eingesetzt.
Ergebnisse aus der Gruppenarbeit:
Der Begriff „Mikroplastik“ ist noch nicht scharf definiert, so fallen beispielsweise sämtlicher Reifenabriebe mit einem Partikeldurchmesser kleiner 5 mm darunter. Eine Gruppe untersuchte, wie hoch dieser Eintrag in die Umwelt im Vergleich zu anderen Quellen ist.
Auch Faserabrieb von synthetischer Kleidung, die oft aus Polyamiden oder Polestern bestehen, werden erfasst.
Besonders in die Kritik geraten sind Plastikkügelchen in kosmetischen Produkten. Diese bestehen oft aus Polyethylen. Die Schülerinnen und Schüler filtrierten diese Bestandteile aus verschiedenen Produkten heraus. Hierbei wurde auch klar, wie schwierig es sein muss, diese winzigen Bestandteile in Kläranlagen zu entfernen. Und selbst wenn sie abgefiltert werden, gelangen sie über den Klärschlamm wieder in die Umwelt.
Eine Schülergruppe beschäftigte sich mit Plastikflaschen. Hier wurden Überlegungen angestellt, welche Menge an PET Abrieb man durch regelmäßigen Konsum aufnimmt. In der Literatur wird oft nur Anzahl der Partikel angegeben. Aber mit einem einfachen Versuch konnte man schon zeigen, dass aus einem Folienstück von 1 cm² zwischen 4 und über hundert Mikropartikel erzeugt werden können. Und dies betrifft nur den mit dem Auge erfassbaren Bereich.
Auch Polystyrol wurde näher beleuchtet. Dieses wird in der Dämmung verwendet und ist oft in der Nähe von Baustellen präsent.
Die Schülerinnen und Schüler starteten eine online-Umfrage, inwiefern bei Kaufentscheidungen unnötige Plastikverpackungen eine Rolle spielen und ob man darauf verzichten kann.
Eine Schülergruppe wollte wissen, was sich hinter diesem Begriff der Bio-Kunststoffe verbirgt. Produkte aus Polymilchsäure sind auf dem Markt, hier ist eine gute biologische Abbaubarkeit zu erwarten. Der Trend scheint aber beispielsweise zu Bio-PET zu gehen. Hier werden die Monomere aus nachwachsenden Rohstoffen produziert. Die Abbaubarkeit ist aber ähnlich schlecht wie bei konventionellen PET.
Besuch im Schülerlabor Mainz:
Die Projektwoche schloss einen Experimentiertag im Schülerlabor der Universität Mainz ein. Hier wurden unter Anleitung zwei Kunststoffe (Polyamid und Polymilchsäure) hergestellt. Verschiedene Kunststoffarten wurden hinsichtlich ihrer Eigenschaften wie Dichte, Schmelzverhalten und Abbaubarkeit untersucht. Auch die Diskussion mit dem Team des Schülerlabors über Perspektiven im Kunststoffmarkt war sehr spannend.
Für die Projektgruppe „Mikroplastik“
Dr. D.Wolf und R.Trautmann
Oktober 2019