Neue Schulleitung an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau

Nachdem Herr Gonnermann zu Beginn der Sommerferien 2023 verabschiedet wurde, können sich die Beruflichen Schulen Groß-Gerau seit dem 1.08.2023 einer neuen Schulleiterin erfreuen.

Sabine Kämpf, welche zuletzt die Leitung des Beruflichen Gymnasiums innehatte, übernimmt die Leitung der BSGG sowie die Leitung der Hessischen Landesstelle für Technologiefortbildung.

Frau Kämpf hat selbst eine duale Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Kreissparkasse Köln absolviert. In der Ausbildung wurde sie durch den Einblick in die berufliche Bildung motiviert, Wirtschaftspädagogik an der JGU in Mainz zu studieren. Nach dem Referendariat an der Martin-Behaim-Schule in Darmstadt, begann sie als Lehrerin an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau, in der sie sich in vielen Bereichen bereits viele Jahre engagiert. Sie leitete in ihrer Laufbahn verschiedene Arbeitsgruppen wie die Steuergruppe, welche sich vor allem mit der qualitativen Entwicklung der Schule befasst, und der AG Öffentlichkeitsarbeit. In den letzten 19 Jahren war Frau Kämpf Leiterin von zwei Abteilungen, zuletzt leitete sie das Berufliche Gymnasium.

Sie selbst äußert: „Die Übernahme der Schulleitung ist eine Aufgabe, der ich mit großer Freude entgegensehe, aber auch mit großem Respekt.“

 

Entwicklung der BSGG

Durch ihre langjährige Berufserfahrung an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau hat die neue Schulleiterin Frau Kämpf bereits viele Entwicklungsschritte der Schule miterlebt. „Die Schule hat sich von der „Kreidezeit“ hin zur Digitalisierung gewandelt“, so Kämpf. Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. So ermöglichen OneNote und Teams beispielsweise kollaboratives Lernen, den Lernenden wird das tägliche Leben durch digitale Lernwerke erleichtert und bürokratische Aspekte wie das Führen von Klassenbüchern finden nun digital statt. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren Berufe neustrukturiert. Der Bürokaufmann / die Bürokauffrau wurde zum Kaufmann / zur Kauffrau für Büromanagement. Gleichzeitig hat Frau Kämpf die Entwicklung zur selbstständigen Schule miterlebt. Damit sei mehr Eigenverantwortung und auch Gestaltungsfreiheit verbunden, so Frau Kämpf.

Laut Frau Kämpf ist „die Zeit insgesamt schnelllebiger geworden. Das merken wir auch an der Schule.“ In diesem Zusammenhang haben die Beruflichen Schulen Groß-Gerau ihr Bildungsangebot an die Notwendigkeiten von Wirtschaft und Gesellschaft angepasst. So wurde vor drei Jahren beispielsweise die Berufsfachschule im Übergang zur Ausbildung an den BSGG eingeführt, mit der ersten Flüchtlingskrise wurden InteA-Klassen eingerichtet und die Schwerpunkte im BG mit Umwelttechnik und Gesundheit wurden etabliert. Die FOS mit Schwerpunkt Gesundheit ist in Planung.

 

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Frau Kämpf möchte nicht nur den Fachkräftemangel an den BSGG mit personellen Veränderungen entgegenwirken, auch in der dualen Ausbildung spielt dieses Thema eine wichtige Rolle. Die Beruflichen Schulen Groß-Gerau haben in der dualen Ausbildung insgesamt acht Bereiche. Sie betont, dass die BSGG sich als Partner für den Wirtschaftsstandort Groß-Gerau sehen. So müsse beispielsweise das Handwerk gestärkt werden und die Attraktivität für die jungen Menschen zunehmen. Diese Aufgabe könne nur bewältigt werden, wenn die Partner der dualen Ausbildung gemeinsam arbeiten.

Gleichzeitig müssten die Lernenden aufgrund der fortschreitenden Entwicklung und Digitalisierung nicht nur auf ihre jetzigen Berufe vorbereitet werden, sondern auch Kompetenzen erlangen, die ihnen einen Einstieg in Berufe ermöglicht, die wir heute noch gar nicht kennen.

 

Bedeutung eines kompetenzorientierten Unterrichts

Somit betont Frau Kämpf: „Lernende brauchen Kompetenzen, die weit über die Fachkompetenz hinausgehen: Sozialkompetenz, Reflexionsfähigkeit, Selbstorganisationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, etc. Fachwissen veraltet so schnell und ist schon lange kein Alleinstellungsmerkmal der Lehrkraft mehr: Daher muss der Unterricht anders ausgestaltet werden: Schüler*innen müssen Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen, das Tempo selbst bestimmen, die Ergebnisse reflektieren und am Ende muss sich auch die Art der Leistungsbewertung verändern. Das sind die beiden größten Herausforderungen, vor der die berufliche Bildung steht.“

 

Zukunftsaussichten

Die Beruflichen Schulen Groß-Gerau passen sich diesen Entwicklungen an. Der Schulträger des Kreises Groß-Gerau hat gemeinsam mit den Lehrkräften einen Neubau geplant, der den flexiblen Umgang mit theoretischen und praktischen Phasen ermöglicht. Ebenso sind offene Lernlandschaften, die einen Wechsel der Sozialform und Methoden begünstigen, vorgesehen. Dazu sollen Stillarbeitsräume, Instruktionsräume sowie Labore geschaffen werden. Frau Kämpf äußert: „So können wir den Anforderungen, die die Arbeitswelt an unsere Absolvent/innen stellt, sehr gut gerecht werden.“

Sie betont, dass wir die Zukunft nicht voraussagen, aber gestalten können. Gerade die Vielfalt zwischen den Vollzeitschulformen und den Bereichen der dualen Ausbildung sei dabei eine Stärke, aus denen die Lernenden ihre Vorteile in Vorbereitung auf die Arbeitswelt ziehen können.

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