Weltweit gibt es circa 140 Deutsche Auslandsschulen, die durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Auftrag des Auswärtigen Amts gefördert werden. Nur zwei davon sind berufliche Auslandsschulen. Im April 2018 gründete ein Kollege der BSGG einen Schüleraustausch mit der FEDA Formación Empresarial Dual Alemana, die berufliche Auslandsschule in Barcelona.
Vom 3. bis zum 8. Juni 2019 besuchten 10 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums der BSGG die kosmopolitische Hauptstadt der spanischen Region Katalonien. Nachdem unser Hinflug über zwei Stunden Verspätung hatte, landeten wir entsprechend spät in der Metropole. Dass eine Schülerin Flugangst hatte und eine andere zum ersten Mal flog, erfuhren wir erst im Flugzeug.
Auf die Schülerinnen und Schüler wartet ein intensives und spannendes Programm. Am ersten Tag des Austauschs verschafften wir uns einen Überblick der Metropole und bekamen eine detaillierte zweistündige Stadtführung durch die Altstadt, teils auf Katalanisch, auf Spanisch und auf Deutsch, in der uns der geschichtliche und kulturelle Hintergrund der Stadt vermittelt wurde.
Projektarbeit : Das Leben in Katalonien nach der Krise
Am zweiten Tag besuchten die Lerner zwecks Hinführung zum Thema eine Papierfabrik im 70km entfernt gelegenen Capellades. Sie lernten viel über frühere Arbeitsbedingungen und den sogenannten Machismus, also die Dominanz des Mannes und die Unterordnung der Frau, welche durch verschiedene Aufgabenbereiche in der Papierfabrik sehr deutlich wurde. Auch die damaligen Arbeitsbedingungen und die Wertschätzung des Papiers wurden durch den Besuch deutlich.
Vor diesem Hintergrund fand anschließend die zweitägige Projektarbeit in der FEDA statt, wo die Lerner zuerst ausführlich über die <link http: www.feda-business-school.com de fp curso tecnico-de-gestion-empresarial-para-logistica-y-transporte>Duale Berufsausbildung an der FEDA informiert wurden. Der Schwerpunkt des diesjährigen Austauschs lag auf den Bereich Wirtschaft. In Kleingruppen von 3 Personen wurde das Leben nach der Krise analysiert. Die Lernende erstellten nach einem Video-Impuls eigenständig einen Fragebogen auf Spanisch. Daraufhin befragten die drei Arbeitsgruppen insgesamt 6 Zielgruppen zu der wirtschaftlichen Lage nach der Krise. Die Aussagen der befragten Studenten in Berufsausbildung, Senioren, Berufstätige (Bank, Supermarkt, Kleidungsgeschäft u.a.), Familien mit Kindern, Touristen am Strand und der Kellner im Restaurant fielen sehr unterschiedlich aus. Die Ergebnisse der Umfrage wurden im Plenum vorgestellt und rege diskutiert; Hypothesen formuliert und das Gesamtergebnis dokumentiert.
T A P A S – Terrazas, Arena, Playa, Amigos y Sol
Bei der Stadtführung am ersten Tag hatten wir bereits viel über die Architektur, Bräuche und Feste der Hauptstadt Kataloniens gehört. Am Freitag standen dann u.a. der Besuch des Deutschen Konsulats im Torre Mapfre, der Besuch der Sagrada Familia und, als Abendprogramm, eine Flamenco-Show mit anschließendem Abendessen in einer traditionellen Tapasbar im beliebten Ausgehviertel Gracia auf dem <link file:1932>Programm. Wider Erwarten stellte der Besuch des Deutschen Konsulats in der 33. Etage des Torre Mapfre stellte für viele Teilnehmer/innen ein Höhepunkt des Austauschs dar inklusive atemberaubender Blick über die Stadt und den Strand. Am Samstag wurde weiterhin die Gelegenheit geboten, die kulturellen Sehenswürdigkeiten Barcelonas kennenzulernen, teils in bzw. mit den Gastfamilien, teils in Kleingruppen. Einige nutzten die Freizeit, um sich an der Barceloneta, also am Strand, von der intensiven Woche zu erholen.
Da die durchgeführte <link http: bit.ly>Evaluation zum Schüleraustausch sehr positiv ausfiel, freuen wir uns, wenn auch im kommenden Jahr interessierte und weltoffene Schüler/innen des BG ihre Spanischkenntnisse erweitern und an dem Spanienaustausch teilnehmen wollen.
Einige Schülerzitate aus der Evaluation:
„Ja, die Unterkunft war sehr gut gewesen, außerdem war meine Gastfamilie sehr freundlich!“
„Da die Gastfamilie kaum Englisch oder Deutsch sprechen konnten, wurde ich quasi dazu gezwungen, Spanisch zu reden.“
„Ja bin zufrieden, hätte auch keine Programmpunkte hinzugefügt."
„Ja, war ganz gut. Konfrontation mit einheimischen. Stadion hat gefehlt."
„Meine Sprachkenntnisse wurden nicht unbedingt gefördert aber meine Kulturkenntnisse umso mehr.“
„Wie ist das Bildungssystem in Spanien? Ich fände es einfach viel besser den Unterricht dort kennen zu lernen und auch mit den spanischen Schülern zusammen zu arbeiten.“
„Im Grunde genommen dasselbe Programm nur vielleicht in einem Lateinamerikanischen Land. Das wär sehr spannend, da man dort ein anderes Leben sieht außerhalb von Europa.“
„Man könnte möglicherweise an einem sozialen Projekt teilnehmen und dies über die Woche gesehen bearbeiten.“
„Grundsätzlich fand ich Barcelona wirklich toll. Allerdings habe ich auch keinen Vergleich zu anderen Städten in Spanien. Doch ich würde definitiv wieder eine Stadt wollen, die so viel Kultur mit sich bringt. Außerdem waren alle Punkte in Barcelona unfassbar leicht durch die Metro zu erreichen, was die Freizeit angenehmer gestaltet hat. Besondere Wünsche habe ich allerdings keine.“
Der diesjährige Schüleraustausch wurde von Frau Migat und Herrn Rubke durchgeführt.
¡Hasta la próxima!
Tobias Rubke
StR.
Leitung Lernzentrum BSGG
Fremdsprachenlehrer Französisch \ Spanisch \ Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache