Was kann ich gut? Was macht mir eigentlich Spaß? Und wo will ich hin? Mit diesen Fragen müssen sich alle Jugendlichen beschäftigen, wenn sich ihre Schullaufbahn dem Ende neigt. Das ist nicht immer leicht.
Die Beruflichen Schulen Groß-Gerau geben ihr Bestes, ihren Schülerinnen und Schülern den Übergang von Schule zum Beruf zu erleichtern. Dafür haben sie ein Programm ins Leben gerufen, das Veranstaltungen wie „Berufs- und Studienorientierung“ und Besuche auf der Studienmesse Hobit anbietet.
Dazu gehörte auch ein Workshop zur Potentialanalyse. Viele Lernende sind sich ihrer Talente, Interessen und Ziele gar nicht bewusst. Um sie an diese Erkenntnisse heranzuführen, kooperierten die Schule unter Erika Bohlen, Oberstudienrätin an der Fachoberschule im Bereich „Betriebspraktikum“, mit dem Student Service Center der Hochschule Darmstadt.
Am Donnerstag, dem 14. Juni, und Freitag, dem 15. Juni, wurde der Workshop „Was hast Du zu bieten?“ in insgesamt sechs Klassen des elften Jahrgangs der FOS durchgeführt. Die Studienberaterinnen Dorothea Böhmer und Tanja Bender-Niemann nutzten aus Zeitgründen eine auf neunzig Minuten verkürzte Version. Der eigentliche Workshop dauert bis zu drei Stunden und kann an der Hochschule Darmstadt selbst absolviert werden.
Ziel des Ganzen war, den Blick der Teilnehmer für ihre beruflichen Möglichkeiten zu öffnen. Es galt, persönliche Interessen und Kompetenzen zu entdecken, um damit den Grundstein für ein erfülltes Berufsleben zu legen.
Im Vorfeld sollten sich die Jugendlichen über ihre Zukunftswünsche bewusst werden. Dazu entwarfen sie sogenannte „Lebenskarten“, die beispielsweise Lieblingsorte, ihre Praktikumsbetriebe oder Vorstellungen zur Traumanstellung enthielten.
Mithilfe eines Fragebogens erkannten die Schülerinnen und Schüler durch Selbsteinschätzung ihre Interessen und Stärken. Diese Fähigkeiten wurden in einem differenzierten Kompetenzbogen festgehalten. Mit seiner Hilfe können berufliche Perspektiven erkundet und Zukunftsschritte gesucht werden, um die aus der Lebenskarte abgeleiteten Wünsche und Ziele zu ermöglichen.
„Wie hilfreich dieser Workshop für Schüler ist, hängt davon ab, in welchem Stadium sie sich bei der Berufsorientierung befinden. Wer sich noch überhaupt nicht mit seinen Talenten und Wünschen beschäftigt hat, wird es schwer haben“, sagte Christiane Bitz, Klassenlehrerin der 11FOW3.
Diese Beobachtung machte sie auch in ihrer Klasse. Einige hatten offensichtlich Probleme, den Sinn der Lebenskarten zu erkennen, und wären bei der Einschätzung ihrer Kompetenzen gerne individueller unterstützt worden. „Woher weiß ich, dass ich mich nicht total falsch einschätze?“, fragte ein Schüler. Andere fanden die Doppelstunde dagegen sehr hilfreich. Eine Schülerin freute sich: „Mein Lebensplan zeigt mir, was mich glücklich macht. Der Workshop half mir zu erkennen, was schon in mir steckt und welche Fähigkeiten ich noch ausbauen muss, um meine Ziele zu erreichen.“
Der Workshop war für die Teilnehmer eine gute Möglichkeit zu lernen, ihr berufliches Potential besser einzuschätzen. Wie sie mit dieser Erkenntnis umgehen, bleibt ihnen überlassen.
(Von Stella Eick)